Wenn man Fotos macht, möchte man diese ja auch ansehen. Früher war es ein ganz normaler Vorgang, dass (fast) jedes Bild abgezogen wurde und man es wahrhaftig in der Hand hielt. In Zeiten der Digitalfotografie macht man immer mehr Fotos, die man immer seltener auch zu Papier bringt.
Meine Mutter und später ich selbst haben früher Fotoalben mit viel Mühe angelegt, in denen ich nach wie vor gerne blättere und mich an die Menschen, Tiere und Momente erinnere. Heutzutage gibt es dafür Fotobücher, die man bei diversen Herstellern online gestalten kann.
Um meine Fotos aufs Papier zu bringen, habe ich im letzten Jahr zwei Kalender gestaltet, die ich in limitierter Auflage (12x Hochformat und 12x Querformat) gestaltet habe und habe produzieren lassen. In diesem Zusammenhang bin ich auf den Fotodienstleister Saal Digital aufmerksam geworden, der als professioneller Anbieter für Hobby-, semiprofessionelle aber auch professionelle Fotografen gilt.
Im Bereich der Fotobücher gab es nun eine Aktion von Saal Digital, die Bücher zu testen. An dieser Aktion habe ich teilgenommen, mit dem Ziel ein Portfolio-Buch zu gestalten, dass einen Querschnitt meiner Arbeiten zeigt und bei Veranstaltungen zur Ansicht ausliegt.
Zu diesem Zweck habe ich mich für ein großformatiges Buch (28 x 28 cm) entschieden, dass es nun zu gestalten galt.
Saal Digital bietet für Windows und Apple eine Software an, mit der jegliche Fotoprodukte gestaltet werden können. Die Handhabung ist recht einfach mit Drag&Drop. Dank der vielfältigen und umfangreichen Design-Vorlagen braucht man sich nur wenig Gedanken über einheitliche Abstände und das Einpassen der Bilder machen. Auch die Beschriftung ist relativ einfach, wobei man jedoch bzgl. der Schriftarten eingeschränkt ist. Statt Fotos kann man auch Grafiken einfügen und so habe ich auf der letzten Seite QR-Codes eingesetzt, die auf diese Webseite bzw. meine Facebook-Seite verweisen.
Die Software ist meinen Augen sehr gut durchdacht, so dass man auch ohne Kenntnisse aus dem Druckwesen zurecht kommt. Praktischerweise bewertet die Software auch die Bildqualität bzgl. des Drucks, so dass man einen Anhalt für das Ergebnis hat. Es werden außerdem Zuschläge für Beschnitt beachtet und auf überstehende Elemente hingewiesen, die man korrigieren muss, bevor das Projekt abgeschlossen werden kann. Allgemein kann man die Projekte speichern und als einzelne Artikel seinem Warenkorb (in beliebiger Auflage) hinzufügen.
Die Software führt durch den kompletten Bestellprozess bis schließlich die Daten übermittelt werden müssen. Dies kann sowohl per Upload als auch per CD oder USB per Post erfolgen. Ich hab den Upload gewählt, was abhängig von der eigenen Internetanbindung und der Menge an Daten recht zügig vonstatten geht. Auftragsbestätigung und Produktionseingang werden sehr schnell quittiert und sofern genug Kapazitäten bestehen, beginnt die Produktion sehr zügig. Der Versand meines Buches wurde trotz dazwischenliegendem Wochenende bereits zwei Kalendertage später schon bestätigt. Die Produktionszeit hängt natürlich von den Kapazitäten ab, die nicht unendlich sind. Mit anderen Worten: An Weihnachten kann es schon mal länger dauern. Die zu erwartenden Produktionszeiten werden aber sowohl auf der Webseite als auch in der Software dargestellt.
Nach Abschluss der Bestellung erhält man auf Wunsch einen Link, unter dem das Buch nach bestellbar ist. Das gilt natürlich auch für andere Projekte, welche grundsätzlich auch in der Software als Projekt gespeichert werden.
In kürzester Zeit war nun also mein Fotobuch geliefert und ich war sehr beeindruckt von dem Ergebnis. Grundsätzlich verwendet Saal Digital für seine Fotobücher belichtetes Papier statt bedrucktes. Die Bildqualität und Haptik der Seiten ist entsprechend hochwertig. Ein tolles Feature bei allen Fotobüchern ist die Panorama-Bindung. Dadurch können Fotos über die Buchmitte hinaus positioniert werden, ohne dass die Bindung das Bild „verkleinert“ bzw. knickt. Die Innenseite der Buchdeckel sind erste bzw. letzte Seite des Buches, d.h. hier ist das erste Foto zu sehen. Ich habe mich für eine schlichte Textseite mit „Buchtitel“ auf Seite 1 und „Weiteren Informationen“ (quasi Visitenkarte) auf der letzten Seite entschieden.
Grundsätzlich bin ich Fan von matten Oberflächen, weshalb ich sowohl Buchdeckel als auch die Seiten matt gewählt habe.
Der Preis des Buches ist mit 55 Euro natürlich nicht gering. Hier muss man aber bedenken, dass es kein Massenprodukt ist und dass man eine wirklich hervorragende Qualität für sein Geld bekommt. Ich denke den Preis sollte man investieren, wenn man eine schöne Erinnerung in der Hand halten möchte (statt auf der Festplatte).
Das Buch kam auch sofort beim Sommerfest des Uhlenhof in Asperden zum Einsatz und wurde gern und intensiv durchblättert. Dem Buch sieht man davon nichts an. Zwei kleine Versionen des Buches liegen mittlerweile im Hofladen von Ulrike Baré dauerhaft aus und können dort auch erworben werden. Aber dazu gleich noch mehr.
Mittlerweile reist das Buch eigentlich ununterbrochen bei mir im Auto mit. So kann ich es jederzeit rausholen und bei Interesse vorzeigen oder auslegen. Damit erfüllt es voll und ganz seine Aufgabe als Portfolio. Es ist auch allemal schöner ein Portfolio auf Papier in der Hand zu halten, als es nur digital vorzeigen zu können. Insbesondere die Farbwiedergabe kann je nach Anzeigegerät deutlich abweichen. Beim Fotobuch ist die Wiedergabe so wie sie sein soll, was auch nicht zuletzt am professionellen Farbmanagement von Saal Digital liegt.
Mein Fotobuch ist in Format und Seitenzahl tatsächlich sehr umfangreich geworden. Da die Nachfrage insbesondere zur dauerhaften Auslage des Buches beim Uhlenhof so überragend groß war, habe ich mich kurzerhand entschlossen eine kleine Version des Buches machen zu lassen – es sind dann zwei geworden.
Im Vorfeld hatte ich mich beim Kundenservice von Saal Digital informiert, ob und wie das möglich ist und sehr schnell eine Antwort bekommen mit einer ausführlichen (bebilderten) Erklärung zum Vorgehen. Die Umsetzung war somit schnell und einfach. Ich musste mich lediglich für ein Format entscheiden und welche Seiten ich weglasse, da ich den Umfang der Seiten auf 20 bzw. 26 reduzieren wollte.
Die Umwandlung des Buches war sehr einfach mit dem entsprechenden Button im Programm. Einziges Manko: Wählt man ein Format mit weniger Seiten, werden alle überzähligen Seiten gelöscht. Hier wäre es schön, wenn man die zu löschenden Seiten selbst auswählen könnte. So habe ich alle Seiten, die ich nicht übernehmen wollte in einer Kopie des Ursprungsprojekts gelöscht bzw. ans Ende der Seiten gestellt, so dass es ins neue Projekt passt.
Bis auf die Textfelder müssen die Bilder nicht angepasst werden. Sie werden automatisch skaliert, so dass das Ergebnis dem großformatigen Buch 1:1 entsprechen. Die Textfelder werden ebenfalls skaliert, müssen aber neu ausgerichtet werden, damit die Schnittkanten wieder passen.
Für die kleinen Kopien, habe ich mich übrigens für ein Hardcover-Buch mit 26 Seiten und ein Softcover-Buch mit 20 Seiten entschieden – beide im Format 19 x 19 cm. Qualitativ stehen sie dem großen Buch in nichts nach und liegen nun im Hofladen des Uhlenhofs in Asperden aus und können dort oder bei mir direkt bestellt werden.
Das Fotobuch von Saal Digital ist ein echter Hingucker in einer wunderbaren Qualität, die zum Blättern einlädt. Das Preis-Leistungsverhältnis ist meiner Ansicht nach vollkommen in Ordnung, immerhin erhält man ein hochwertiges Produkt, bei dem die Fotos auf echtem Fotopapier belichtet und nicht gedruckt sind. Das Gefühl zwischen den Finger ist einfach ein anderes.
Wer seine Erinnerungen also wie früher im Fotoalbum durchblättern möchte, sollte den Preis nicht scheuen und in ein Fotobuch von Saal Digital investieren. Ich kann es nur empfehlen und werde es auch bei künftigen Projekten verwenden.